
Zustimmung zur Gründung des Franziskanerklosters
Klostergebäude durch Feuer zerstört
Zweiter Tempel
Bau eines zweiten Gotteshauses (ebenso aus Holz) mit fünf Altären zur Zeit des Guardians Vater Ludwik Cichocki. Für dessen Bau ließen die Bürger, das nächste Jahr über gekaufte Gemälde zuteilwerden: Das Stigma des Franz von Assisi, des Antonius von Padua und der Muttergottes. Schnell wird klar, dass die neue Kirche zu klein ist für die immer größer werdende Zahl der Gläubigen.
Grundstein
Einmauerung des Ecksteins für den Bau einer neuen Kirche zur Zeit des Guardians Vater Adrian Pędzikowski. Beginn der Materialsammlung. In der Zwischenzeit wird der italienische Architekt Giovanni Battista Ceroni beauftragt, Pläne vorzubereiten. Die eigentlichen Arbeiten begannen erst eine Dekade später, dauerten einige Dutzend Jahre und wurden oftmals aufgrund des fehlenden Kapitals, Epidemien und Kriegen unterbrochen.
Bauphasen:
Bau des Chores
Errichtung des Presbyteriums und der Kapellen Muttergottes und des Antonius von Padua (die gegenwärtige Sakristei), geleitet von Jan Ch. Ceroni. Zu den großzügigen Stiftern zählten: Adam Kotowski, ein Truchsess aus Hohenburg an der Weichsel (Wyszogrod), später Landrat in Bolimów (da er keine Nachfahren hatte hinterlegte er dem Kloster einen Teil seines Testaments) und König Jan III Sobieski (der damalige Guardian des Klosters, Vater Rafał Grabia war sein Hoftheologe und Beichtvater).
Bau des Querschiffs
Der Bau des Querschiffs unter der Leitung von Józef Fontan. Die Arbeiten kommen vermittels der Tüchtigkeit und Entschlossenheit des damaligen Guardians Vater Gabriel Welisewicz in Gang. Ihm ist es zu verdanken, dass in der gleichen Zeit der Bau eines neuen Klosters aus Blackstein beginnt (gegenwärtige Maße).
Abschluss dank Lubomirski
Józef Fontan und sein Sohn Jakob bringen die Arbeiten an dem Korpus der Kirche zum Ende. Die Arbeiten können weitergeführt werden, dank einer großzügigen Spende vom Fürsten Jerzy Lubomirski, des Woiwoden von Krakau (dies bezeugt ein Gedenkepitaph, bestückt mit seinem Wappen, und dem Datum MDCCXXXII, d.h. 1732. Es ist bis heute auf der Vorderseite des Gotteshauses zu sehen ist).
Fertigstellung der Bauarbeiten
Abschluss der Arbeiten des gemauerten, aus drei Flügeln bestehenden Klosters, das an dem Korpus der Kirche angelegt war und somit zusammen mit ihr ein geschlossenes Gevier mit innerem Viridarium bildete. Die Arbeiten leitete Antonio Solari. Große Verdienste beim Bau dieses Werkes leistet auch der langjährige Guardian Vater Gabriel Welisewicz (+23 III 1738).
Nacharbeiten:
Weihe der Kirche
Erlass des preußischen Königs
Der preußische König erlässt ein Dekret, wonach das Kloster aufgelöst, und die Ordensbrüder ins Kloster in Warka geschickt werden sollen. Aufgrund der Koalitionskriege und der Abschwächung preußischer Einflüsse in der Hauptstadt, können die Franziskaner dort bleiben, doch verlieren für einen bestimmten Zeitraum einen Teil des Klosters, und zwar das Noviziat, das zu einem Gefängnis umgebaut wird.
Akademie des Klerus
In dem Noviziat wird, dank Bemühungen Vaters Jakub Piasecki und im Einvernehmen mit dem russischen Zaren, eine theologische Akademie gegründet, die einzige in Kongresspolen, die Anwärter des Priesteramtes ausbildet (1864 wird die Akademie ins größere Karmeliterkloster am Krakowskie Przedmieście verlegt).
Unterdrückung des gesamten Klosters
Als Strafe für die Unterstützung des Januaraufstandes, wird das Kloster aufgelöst. Die Franziskaner werden aus Warschau vertrieben und ins Kloster nach Kalisz verbannt. Die Kirche wird von dem Bistum übernommen und zu einem Garnison-Gotteshaus für Katholiken, die in der Armee des Zaren dienen umgetauft. Das Kloster wird verkauft und für säkulare Ziele genutzt.
Die Rückkehr der Franziskaner nach Warschau
Auf Einladung des Warschauer Erzbischofs, Pfarrer Aleksander Krakowski, kehren die Franziskaner nach 55 Jahren in die Hauptstadt zurück. Sie können nur einen (den westlichen) Flügel ihres Klosters wiedergewinnen. Die Zwischenkriegsjahre sind geprägt von intensiven Renovierungsarbeiten, zusätzlicher Ausstattung des Gotteshauses und einer starken Belebung der Seelsorge.
Warschauer Aufstandes
Während des Warschauer Aufstandes werden die Kirche und das Kloster zu einem Zufluchtsort für hunderte von Flüchtlingen. Die Ordensbrüder leisten den Zivilen und Aufständischen geistlichen und materiellen Beistand. Sie führen eine Feldküche und einen Verbandsplatz. Zusätzliche helfen sie an vielen Orten der Altstadt, als Geistliche und Sanitäter. In dieser Zeit werden das Kloster und die Kirche immer stärker von den feindlichen Geschossen zerstört.
Bombenanschlag auf die Kirche
Die Kirche wird von einem deutschen Flugzeug bombardiert (im Untergrund sterben 40 Menschen). Im alten Teil des Klosters (Franciszkańska Straße 2, also das Noviziat), wo sich der Zufluchtsort für etwa 300 Greise befindet, die aus Großpolen vertrieben worden sind, sterben ca. 80 Menschen von Bombenanschlägen und Geschossen.
Übernahme des Klosters durch die Nazis
Das Kloster wird von den Nazis besetzt. Die Franziskaner werden zusammen mit den Flüchtlingen interniert. Die zerstörte Kirche und der Konvent werden geplündert und Akten des Vandalismus ausgeliefert. Im benachbarten ehemaligen “Noviziat” verbrennen die Deutschen etwa 40 gebrechliche und verwundete Frauen bei lebendigem Leibe. Das Gebäude wird vollkommen zerstört.
Wiederaufbau
Intensiver Wiederaufbau und Ausstattung des Gotteshauses: Neue Decken und Dächer werden gelegt (1945–46), Fußboden des Presbyteriums (1945, 1948), Reparatur beider Türme (1948), Renovierung der seitlichen Altäre (1945–63), Orgeln (1949,1953), Installation der Glocken (1961), Rekonstruktion der Kanzel (1964-66), Hauptaltar (1973–83), Erneuerung der Fassade (1954; 2003; 2016), Montage einer Isolierung gegen Feuchtigkeit (2004–15), Modifizierung der Heizung (2012–14), Beleuchtung (2015–16), Vergrößerung des Platzes vor der Kirche (2017). Fast gleichzeitig dauert auch der Wiederaufbau des Klosters: Zuerst wird der halbwegs bewahrte westliche Flügel wieder bewohnbar gemacht (1945–46), wonach die anderen beiden Flügel, von Grund auf errichtet werden (1950–54).
Die Renovierungs- und Konservierungsarbeiten dauerten Jahre und werden auch heute noch weitergeführt. So gewinnt das Gotteshaus, Stück für Stück den alten Glanz zurück.





